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Haiying Xu - Malerin

Eine Fusion aus asiatischer und westlicher Malerei, die universelle Gültigkeit ausstrahlt.

Mystisch, anmutig und zutiefst poetisch: Die Bildwelten von Haiying Xu sind eine Symbiose aus asiatischer Landschaftsmalerei und abendländischer Porträtkunst. Wozu auch die künstlerische Selbstreflexion in Form von Selbstporträts gehört, die mit der europäischen Renaissance Einzug in den Kanon gehalten haben. Sie reicht von Albrecht Dürer und Artemisia Gentileschi bis zu Lucian Freud und Cindy Sherman.

Zugleich bilden die Werke Haiying Xus eine Rückschau auf die Kindheit der Künstlerin und sind somit ein Spiegelbild von Sehnsüchten, stillen Träumen sowie der Suche nach weiblicher Identität in einer noch immer patriarchalisch geprägten Welt.

Als Kind im sich langsam öffnenden China unter Deng Xiaoping ließ sich die Künstlerin in den 1980er Jahren weniger von den Verheißungen des Westens als von der reichen Geschichte und Tradition ihrer Heimat inspirieren. Die alte chinesische Kultur mit den ikonischen Landschaftsmalereien der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.) und die Peking Oper mit ihren opulenten Kostümen waren ihre Sehnsuchtstopoi; womit sie im krassen Gegensatz zu Gleichaltrigen stand, die sich eher für die westliche Kultur zu erwärmen begannen. Sie verschlang unzählige Bücher über die jahrhundertealte Malerei Chinas, erschloss sich darüber alles über Schulen, Techniken und Meister - sollte sich dann aber doch erstmal für ein Design-Studium an der Universität von Hainan entscheiden.

Ermutigt von ihren Eltern kam sie 2001 nach Deutschland, wo sie 2003 schließlich an der Kunstakademie München zum Studium der Malerei angenommen werden sollte. Hier bildete sich ihr einzigartiger Stil heraus, der die Insignien der zeitgenössischen westlichen Malerei mit der Bildsprache Chinas vereint und sowohl die Verschmelzung als auch die Ambivalenz beider Kulturwelten veranschaulicht, ästhetisch wie persönlich.

In der „Fremde“ Europas werden ihr Mutterland und ihre glückliche, von liebevollen Eltern geprägte Kindheit zu den bestimmenden Sujets ihrer Werke, die sich aus Erinnerungen, Sehnsüchten und Hoffnungen speisen. Und anhand der Rückschau Aufschluss über die Person geben, die Haiying Xu heute ist. Womit die Retrospektive zur Vision wird und die essenzielle Frage nach Identität(en) aufwirft – sowohl im numerischen wie im geschlechtlichen und sozio-kulturellen Kontext. Wer sind wir über unsere Ethnie, unsere Kultur und unser Geschlecht hinaus? Haiying Xu spürt dieser Frage in eindringlichen Porträts von jungen Mädchen und Frauen nach, die mal sie selbst, mal ihre Schwester darstellen und meist in archaisch anmutende Nebellandschaften eingebettet sind. Damit setzt sie gleichwohl der Frau als ihrem künstlerischen Abbild ein Denkmal, erhebt sie zur Ikone und zum ultimativen Maßstab alles Ästhetischen. Die lichte Textur lässt ihre Heldinnen fragil erscheinen, was jedoch durch den stark inszenatorischen Charakter wieder gebrochen und mit Kraft und Energie aufgeladen wird. Dies liegt nicht zuletzt auch an den Tierfiguren um Leoparden, Hunde und Pferde, die sie ihren Protagonistinnen als Beschützer und ebenbürtige Gefährten zur Seite stellt. Womit sie eine triadische Harmonie aus Mensch, Tier und Landschaft erzeugt.

Ihre Bilder von Gehölz- und Baumformationen sind als zeitgenössische Interpretation der alten chinesischen Pflanzenmalerei zu deuten.  Auch die Porträts symbolbehafteter Tiere und Fabelwesen stelleneine Hommage an Chinas Mythologie dar. Was sich auch im abendländischen Kontext erschließt: Denn ein Blick auf Haiyings Bildwelten offenbart uns erstaunliche kulturelle Parallelen in Hinblick auf ästhetische, symbolische und historische Aspekte. Weshalb ihre Werke eine universelle Gültigkeit ausstrahlen.

Haiying Xu - Malerin

2023

Ausstellung: Haubentaucher I, Galerie Weise, Chemnitz
Ausstellung: Haubentaucher II, Alte Handelsschule Leipzig
Ausstellung: Haubentaucher III, Galerie im Malzhaus Plauen
Ausstellung: Haubentaucher IV, Halle 50 Domagkateliers, München

2022

Ausstellung: Das kleine Format, Blaues Haus, Ammersee

Katalogförderung Erwin und Gisela von Steiner Stiftung

2021

Ausstellung: The show must go on, Galerie Andreas Binder, München

2020

Ausstellung: Traumtänzer. Gemälde und Bronzen von Hanne Kroll und Haiying Xu, Galerie Weise, Chemnitz

2019

Einzelausstellung: Ferne Welten, weiter Träumen, St. Annen Museum, Lübeck

Ausstellung: Freischein, Galerie Weise, Chemnitz

Stipendium aus dem „Programm zur Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ von der AdBK München

2018

Einzelausstellung: Sanbaishan, Galerie Andreas Binder, München

 

2015

Einzelausstellung: Du und Sie und Wir, Galerie Andreas Binder, München

2009

Meisterschülerin bei Professor Anke Doberauer

Malereistudium bei Professor Anke Doberauer, Akademie der Bildenden Künste, München

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