Salva Ginard

Das Gesicht als Spiegel der Seele: Die Porträtkunst gilt von jeher als Königsklasse der Malerei, deren Schwierigkeit und Komplexität nicht allein in der naturalistischen Darstellung, sondern vor allem in der auratischen Aufladung mit psychologischer Stimmigkeit begründet ist. Der spanische Künstler Salva Ginard wandelt mit seinen sinnlichen Frauenbildnissen auf den Spuren der traditionellen Porträtmalerei und überführt sie dank der „Glitch“-Technik – einer durch Linien und Balken gebrochenen Motivverfremdung – ins Zeitgenössische. Dabei dominieren leuchtende Farben, die einerseits eine Referenz an seine sonnige Heimat Mallorca darstellen, andererseits eine bewusst artifizielle Ästhetik erzeugen. Dennoch bleiben die Figuren nahbar und lebensecht. Was sich auch in der neuen Werkreihe von Hundeporträts niederschlägt, die dem besten Freund des Menschen seinen verdienten Platz in der Kunst einräumen. Von Salva Ginards Virtuosität zeugen zudem anatomische Porträts von Händen; jenen Körperteilen, deren Abbild selbst die größten Maler vor besondere Herausforderungen stellte. Und die hier nicht von ungefähr an Michelangelo und da Vinci erinnern.

Die Eröffnung der großen Soloausstellung mit neuen Werken von Salva Ginard findet am Freitag, den 12. Mai um 19:00 Uhr statt. Die Einführung spricht die Kunst- und Kulturjournalistin Yorca Schmidt-Junker, der Künstler wird anwesend sein.