Soloausstellung mit Benjamin Burkard
Überbordend, zitatreich, episch: Die Bildwelten von Benjamin Burkard stecken voller Anspielungen, Referenzen und Visionen – und zeugen von einer symbolischen Sprachkraft, die den 37-Jährigen zu einer Ausnahmeerscheinung in der jungen zeitgenössischen Kunst macht. Dem Surrealismus zugewandt, dabei aber Bezüge zu Granden von Hieronymus Bosch über Carel Fabritius bis zu Caspar David Friedrich und Théodore Géricault aufweisend, eröffnet Benjamin Burkard in seinen großformatigen Gemälden ein Spiel um Wahrhaftigkeit. Was ist echt, was Illusion? So nutzt der Künstler Pixelelemente, konterkarierende Farbspektren und offene Hintergründe, um realistische Motive zu brechen und (kunst)historische Bezüge in genialen Aperçus gipfeln zu lassen. Reiterfiguren und Frauen in vorzeitlichen Gewändern künden von einem subtilen Historismus, den er mit einer zutiefst innovativen Farbsprache sogleich wieder untergräbt und durch Verpixelungen und Auslassungen in die Simulation überführt. Verstärkt wird der Simulationscharakter seiner Arbeiten durch Spiegelungen, die jedoch immer nur ausgewählten Bildelementen widerfahren und somit willkürlich scheinen. Und einmal mehr die Frage aufwerfen, wer über das bestimmt, was wir sehen. In Zeiten von Chat GPT und KI-Bildgenerierung wirken Benjamin Burkards Werke wie philosophische Blaupausen.
SPIEGELREFLEX @ 30works
Eröffnung: 8. Dezember 2023, 20:00 Uhr
Die Einführung zur Ausstellungseröffnung wird Prof. Dr. Frank Herrmann sprechen.
Ausstellung 8. Dezember bis 6. Januar 2024
Öffnungszeiten: Mi - Sa 12-18 Uhr