Zeitensprünge

Vernissage 7. September um 20 Uhr
Laudatio: Frau Anke Schmich, Kunsthistorikerin

Soloausstellung mit Dirk Schmitt

Die Ausstellung "ZEITENSPRÜNGE" von Dirk Schmitt erkundet auf kluge Weise die Verflechtung von Vergangenheit, Gegenwart und vielleicht sogar Zukunft in der Kunst.
Die Werke sind inspiriert von Orten, die eine bedeutende Rolle in der Kunstgeschichte spielen, besonders im Hinblick auf die Werke der Impressionisten und Romantiker. Diese Künstler haben durch ihre Arbeiten nicht nur die Menschen ihrer Zeit eingefangen, sondern auch die Landschaften, die eng mit bestimmten Epochen verbunden sind.

Die Normandie und die Impressionisten

Ein zentrales Beispiel für diese Verbindung ist die Normandie, eine Region in Frankreich, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Impressionismus spielt. Künstler wie Claude Monet und Eugène Boudin haben hier ikonische Werke geschaffen.

Monet, einer der bedeutendsten Impressionisten, malte viele seiner berühmtesten Werke in der Normandie. Eines seiner bekanntesten Werke ist die Serie der „Klippen von Étretat“. Diese dramatischen Felsformationen und die besondere Lichtstimmung der Region inspirierten Monet zu Werken, die die Einzigartigkeit dieser Landschaft einfangen. Heute ist es kaum möglich, Étretat zu besuchen, ohne an Monet zu denken.

Eugène Boudin, der als einer der Vorläufer des Impressionismus gilt, hat ebenfalls in der Normandie gearbeitet, besonders in Honfleur. Seine Werke zeigen oft das Leben am Meer und die Menschen, die an den Stränden der Normandie verweilten. Er war bekannt für seine Darstellungen von Strandszenen, die die Atmosphäre der Belle Époque einfingen, einer Zeit, die durch ihre Eleganz und ihren Aufbruch in die Moderne geprägt war.

Diese historischen Orte sind durch die Gemälde dieser Künstler fest in unserer kulturellen Vorstellung verankert. Die Landschaften, die sie darstellten, sind nicht nur geografische Orte, sondern stehen symbolisch für eine bestimmte Zeit und die Menschen, die dort lebten.

Die Côte Fleurie und die Belle Époque

Ein weiteres Beispiel sind die Urlaubsorte an der Côte Fleurie, ebenfalls in der Normandie gelegen, die während der Belle Époque ein beliebtes Reiseziel für wohlhabende Städter waren. Diese Küstenregion, die sich von Honfleur bis Cabourg erstreckt, war bekannt für ihre luxuriösen Villen und die modischen Strände.

In diesen Orten zeigt sich eine faszinierende Zeitlosigkeit: Während die Architektur vieler Villenviertel sich kaum verändert hat, erinnern die Strände und Promenaden an die eleganten Tage der Belle Époque, als Damen in langen Kleidern und Herren in Anzügen flanierten. Die Maler dieser Zeit, wie Boudin, hielten nicht nur die Landschaften, sondern auch die modische und gesellschaftliche Atmosphäre dieser Epoche fest.

Die Romantik und ihre Landschaften

Auch die Romantik, eine Kunstepoche des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, spielt in Schmitts Werk eine Rolle. Die Romantiker waren bekannt dafür, ihre Protagonisten oft in erhabene, oft dramatische Landschaften zu setzen, die Gefühle von Erhabenheit, Einsamkeit oder Naturverbundenheit hervorriefen. Diese Werke wären ohne die dargestellten Menschen, die als Stellvertreter für bestimmte Emotionen oder geistige Zustände dienten, unvollständig.

Konzept der ZEITENSPRÜNGE

Dirk Schmitts Konzept geht über das bloße Abbilden dieser historischen Szenen hinaus. Er stellt die Frage: Was passiert, wenn man die Menschen vergangener Epochen in diese zeitlosen Landschaften zurückbringt, sie jedoch mit Accessoires unserer Gegenwart ausstattet? Diese Idee eröffnet ein spannendes Spiel mit Zeit und Raum. Das Ergebnis sind Bilder, in denen Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen und so eine neue, oft unerwartete narrative Tiefe entsteht.

Eine faszinierende Verschmelzung vergangener Epochen mit modernen Zeitwelten.

ZEITENSPRÜNGE @ 30works
Eröffnung: Sa, 7. September 2024, 20:00 Uhr
Die Einführung zur Ausstellungseröffnung wird die Kunsthistorikerin Anke Schmich sprechen.
Ausstellung 7. September bis 5. Oktober 2024
Öffnungszeiten: Mi - Sa 12-18 Uhr

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