Geheimnisvoll, symbolgeladen, farbgewaltig: Die Gemälde von Benjamin Burkard bestechen durch Unverwechselbarkeit und surrealistische Allure. Und adeln ihn zu einem der spannendsten zeitgenössischen Künstler.
Den Bildwelten von Benjamin Burkard haftet etwas so Unergründliches wie Erhabenes an. Da verschmelzen Mensch und Tier mit Pflanzen, maschinellen Elementen und einer vollständig abstrahierten Umgebung zu geheimnisvollen Hybriden, die anonym und vertraut zugleich erscheinen. Ihre Pose, ihre Haltung ist klar definiert, ihre Kleidung und ihr Habitus liefern uns Hinweise über ihren Status - doch ihre Gesichter bleiben unkenntlich, ganz so, als würden sie sich einer finalen Deutung entziehen.
Zwischen Surrealismus, Symbolismus und Naturalismus oszillierend, stellt Benjamin Burkard seinen zentralen Motiven oftmals überraschende Farbkontexte gegenüber. So setzt er Akzentuierungen durch gezielte Neon-Colorationen, gebrochene Gold- oder Kupferhintergründe oder dramatische Chiaroscuro- Effekte. Seine Tierporträts bestechen durch Anmut und Fragilität, lassen aber auch hier den Betrachter rätseln: Was verbirgt sich hinter ihrer reinen Schönheit? Wo sind sie verortet? Was umtreibt sie?
Indem der Künstler den seine Figuren umgebenden Raum konsequent offenlässt, gibt er uns wiederum Raum für Geschichten, Spekulationen und überraschende Pointen. Was er durch mal mysteriöse, mal Bonmot-gleiche Bildtitel zur Vollendung führt. So sitzt in „Wacholder“ ein mit Horn, Hut und Dackeln bewehrter Mann inmitten eines popfarbenen Gestrüpps. Burkard liefert uns ob des Titels und der Insignien eindeutige Hinweise auf die Rolle dieses Mannes, eines Jägers, ordnet ihn jedoch keinem kontextuellen Rahmen zu. Die Gegensätzlichkeit aus archaischer Jägersfigur, hedonistisch colorierter Farbsprache und einem undefinierten, fantastischen Raum lässt klar Burkards Bezüge zum Surrealismus erkennen. Gleichzeitig zitiert er mit den Posen und dem Bildaufbau die alten Meister, die er um zeitgenössische Elemente anreichert und in die Jetztzeit überführt. So erinnert „Nadir“ nicht von ungefähr an Rembrandts „Nachtwache“, das Vogelporträt „Smila“ an Carel Fabritius „Distelfink“ und seine Darstellungen gestandener Jägersmänner an die Herrscherbilder berühmter Hofmaler.
Mit dem Rückgriff auf klassische Sujets und vergleichsweise altertümliche Materialien wie Gold und Kupfer eröffnet Benjamin Burkard ein Spiel um Wertigkeit, Tradition und Historie. Und ermuntert den Betrachter zur Reflexion über Hintergründe, Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Was sehen wir wirklich? Benjamin Burkard ist ein Meister der Suggestion und der Umdeutung von sichtbaren Phänomenen und ihren Codices.
Benjamin Burkard lebt und arbeitet in Kandel, Rheinland-Pfalz. Er studierte Kunst und Biologie an der Universität Landau und gewann bereits zahlreiche Stipendiate und Preise, darunter den PHÖNIX Publikumspreis. Seine Arbeiten wurden bereits im Museum Modern Art Hünfeld gezeigt und waren Teil einer Benefizauktion bei Sotheby’s Wien.
Galerie 30works „Quo vadis“
Galerie 30works „Summerbreeze“
Kaiserslautern | Museum Pfalzgalerie, 100 Jahre Apk
Karlsruhe | One artist Show – Art Karlsruhe, Galerie Thomas Hühsam
Frankfurt | Galerie Thomas Hühsam „SINN“
Köln | Discovery Art Fair, Galerie 30works
Jena | Finalistenausstellung beim Eb Dietzsch Kunstpreis für Malerei
Trier | Europäische Kunsthalle Trier „Downfalls“
Berlin | Galerie Junge Kunst Berlin „Painting Affairs“
Köln | Galerie 30works „Dreiklang“
Berlin | Berlin Art Week | Galerie Junge Kunst Berlin
Sonthoven | Städt. Galerie Sonthoven
Frankfurt | Galerie Thomas Hühsam
Los Angeles | James Wright Gallery
Hünfeld | Museum modern Art
Discovery Art Fair, Messebeteiligung, Frankfurt (Galerie Klose)
Artmuc, Messebeteiligung, München (Galerie Art42)
Kunst/Mitte, Messebeteiligung, Magdeburg
Jäger und Sammler, Gruppenausstellung, 30works-Galerie, Köln
New Perspectives in Painting, Gruppenausstellung, Museum Modern Art, Hünfeld
Mit Kunst identifiziert, Gruppenausstellung, (30 Jahre) Galerie Thomas Hühsam, Offenbach am Main
Discovery Art Fair, Messebeteiligung, Frankfurt
Art Innsbruck, Messebeteiligung, Innsbruck (Österreich)
Kunst/Mitte, Messebeteiligung, Magdeburg
Deconstructed, Gruppenausstellung, Galerie junge Kunst, Berlin
Bittersuess, Gruppenausstellung, James Wright Gallery, Los Angeles (USA)
Edle Einfalt, Soloausstellung, Galerie Thomas Hühsam, Offenbach am Main
Aurum, Soloausstellung, 30works-Galerie, Köln
Ende dem Anfang, Soloausstellung, Kunsthaus Frankenthal
Artmuc, Messebeteiligung, München
Discovery Art Fair, Messebeteiligung, Frankfurt
Fourplay, Gruppenausstellung, 30works-Galerie, Köln
Illusion of painting, Gruppenausstellung, Galerie junge Kunst, Berlin
Art Karlsruhe, Solo Show, Kunstmesse, Galerie Luzia Sassen, Karlsruhe
Art Salzburg, Messebeteiligung, Galerie am Hofsteig, Salzburg (Österreich)
Art Innsbruck, Messebeteiligung, Galerie am Hofsteig, Innsbruck
Art Bodensee, Messebeteiligung, Konstanz
Challery, Gruppenausstellung, Sotheby's, Wien
Painting Affairs, Gruppenausstellung, Galerie junge Kunst, Berlin
Talente, Gruppenausstellung, Förderverein Kaiserslautern
Wunderwerke, Soloausstellung, Galerie 95, Biel
Kybernetische Renaissance, Soloausstellung, Galerie junge Kunst, Berlin
Art Karlsruhe, Mesebeteiligung, Galerie Luzia Sassen, Karlsruhe
Bloom - Converging Show, Messebeteiligung, Köln
Kunst/Mitte, Messebeteiligung, Magdeburg
Junge Kunst im Ruhrgebiet, Gruppenausstellung, Galerie alte Spedition, Gladbeck
Vier, Gruppenausstellung, Galerie Luzia Sassen, Köln
Young Selections, Gruppenausstellung, Galerie junge Kunst, Berlin
Nur Kunst, Gruppenausstellung, Galerie Thomas Hühsam, Offenbach a.Main
Nimmerland, Soloausstellung, Galerie 21, Rheinzabern
Affordable ArtFair Amsterdam, Messebeteiligung, Amsterdam (Niederlande)
Art Karlsruhe, Mesebeteiligung, Galerie Luzia Sassen, Karlsruhe
Besondere Kunst, Gruppenausstellung, Stadtmuseum Ludwigshafen
NordART, Gruppenausstellung, Kunstwerk Carlshütte, Büdelsdorf
Art Imaginär, Gruppenausstellung, Herrenhof Mußbach, Neustadt an der Weinstraße
Ungewollte Wunder, Soloausstellung, Galerie am Schloss, Bad Bergzabern
Ingenium, Soloausstellung, Item Werk, Ulm
Kunstpreis Alzey Worms, Gruppenausstellung der Finalisten
Item Kunstpreis, Gruppenausstellung der Finalisten, Ulm
Apocalypse Now!, Museum Pfalzgalerie, Gruppenausstellung, Kaiserslautern
Entdeckungen, Gruppenausstellung, Galerie Thomas Hühsam, Offenbach am Main
Wilhelm Zimolog Förderpreis, Ausstellung der Finalisten
Langmatz Kunstpreis, Gruppenausstellung der Finalisten
Bildlabor, Gruppenausstellung, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Naturzustand, Soloausstellung, Villa Böhm, Neustadt an der Weinstraße
artes machanicae, Soloausstellung, Galerie 21, Rheinzabern
Tschechestowa, Gruppenausstellung, ADJ Galerie, Tschechien
der mobile Mensch, Gruppenausstellung, Galerie altes Rathaus Wörth
Pfalzpreis für Malerei, Gruppenausstellung (der Finalisten),
Stadt Land Mensch, Soloausstellung, Humboldt Galerie Viernheim
Nexus, Soloausstellung, Moments Art Gallery, Neustadt an der Weinstraße
Alles und Nichts, Gruppenausstellung, Galerie Melnikow, Heidelberg
Mobilität Total, Gruppenausstellung, Variohalle Rosengarten, Mannheim
30works: Was macht guten Stil für Dich aus?
Benjamin Burkard: Eine konkrete Überschneidung von Form und Inhalt über einen gewissen Zeitraum hinweg.
30works: Beflügeln Kinder die künstlerische Inspiration?
Benjamin Burkard: Keine Ahnung. Jedenfalls nicht bei mir. Bis jetzt jedenfalls nicht.
Sind Künstler verständnisvollere Väter, weil sie freier arbeiten und vielleicht auch freier denken?
Das mag ich nicht beurteilen können, da ich nur mich als Erfahrungshorizont habe. Ich würde aber sagen, dass mein Pädagogikstudium mir da mehr Türen öffnet, als die Affinität zur Kunst.
Du könntest eine Zeitreise unternehmen. Welche Epoche wählst Du?
Die 1920er Jahre.
Würde man Deine Arbeit in einem Song widerspiegeln wollen: Welcher Song wäre das?
„Stella“ von Kashiwa Daisuke.
Drei Personen aus der Historie dürften Dich in Deinem Atelier besuchen. Wer bekommt Zutritt?
Jürgen von der Lippe, Achilles und Robert Oppenheimer.
Welcher Film flasht Dich bis heute und hat eventuell sogar Deine Arbeit beeinflusst?
Prinzipiell würde ich da am ehesten zu „Auslöschung“ von Alex Garland tendieren, in welchem die Natur neu arrangiert wird. Sehr spannende visuelle Umsetzung.
Bevorzugst Du Stille oder Musik bei der Arbeit?
Eindeutig Musik.
Welche Künstler haben Dich inspiriert bzw. inspirieren Dich?
Kashiwa Daisuke, Heath Ledger, Loriot...und wahrscheinlich mehr, als mir lieb sind.
Wenn Du als Tier wiedergeboren würdest – als welches kämst Du auf die Erde zurück?
Als Amöbe.
Welcher Künstlerkollege sollte Dein Porträt für die Nachwelt anfertigen?
Ich weiß nicht, ob ein Porträt da der richtige Ansatz ist. Ich würde eine musikalische Interpretation bevorzugen; wenn dann von meinem bereits erwähnten, hier eher unbekannten Musiker Kashiwa Daisuke.
Welches Buch hat Dich zuletzt begeistert?
„Deamon“ von Daniel Suarez.
Dein bestes Live-Konzert ever?
Enter Shikari, eine britische Transcore-Band.
Wie haben Deine Eltern reagiert, als Du Dich für ein Künstlerdasein entschlossen hast?
Da ich lange darauf hingearbeitet habe, war es okay für sie. Ich musste nur beweisen, dass ich es ernst damit meine.
Viele Künstler sind exzellente Köche. Deine beste Küchenkreation?
Feuer.
Mit wem würdest Du gerne ein gemeinsames Werk schaffen?
Mit mir.
Wäre Dein Werk Literatur, hätten wir es dann eher mit Lyrik, Prosa oder Drama zu tun?
Lyrik.
Welche Pflanze spiegelt Deinen Sinn für Schönheit am ehesten wider?
Moos.
Elon Musk sponsert Dir ein Ticket zum Mars. Traum oder Horrorvorstellung?
Weder noch. Ich wäre halt eine geraume Zeit weg, in der ich nicht malen könnte.
Viele, auch einige der berühmtesten Künstler, taten sich mit der Darstellung von Händen schwer. Welches Körperteil stellt für Dich die größte Herausforderung dar?
Alle, denn selbst eine Warze kann anspruchsvoll sein, wenn man es ernst damit meint.
(30works Interview mit Benjamin Burkard)