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Salva Ginard, Maler.

Eindringlich und verletzlich. Dabei erhobenen Hauptes und anmutig. Die Porträtwelten von Salvador „Salva“ Ginard sind so leidenschaftlich wie betörend!

Porträts, die zwischen Realismus und Surrealismus oszillieren: Die farbgewaltigen Gemälde von Salva Ginard entfalten eine hypnotische Sogkraft.

Eindringlich und verletzlich. Dabei erhobenen Hauptes und anmutig: Die Porträtwelten von Salvador „Salva“ Ginard sind so kryptisch wie betörend und scheinen voller Brüche zu stecken. Doch letzten Endes zeigen sie genau das, was menschliche Entität ausmacht: Ein Kaleidoskop aller nur denkbaren charakterlichen Facetten, konträrer Gedanken und Gefühle, zu Wider laufender Wünsche und Realitäten, die die Vorstellung von einer klar definierten Persönlichkeit gezielt unterlaufen. Und zeigen, dass ein Gesicht weniger wahre Identität, als vielmehr ein illusorisches Konstrukt ist.

Tatsächlich geht es Salva Ginard in seinen Arbeiten auch gar nicht um das Gesicht als solches; statt physiognomischer oder formal ästhetischer Aspekte reizt ihn vielmehr, was hinter dem Antlitz liegt. Seine Arbeiten sind demnach als gemalte Seelenzustände anzusehen, wo das Innere sich Bahn bricht, nach Außen gekehrt wird und sich dort manifestiert. Was der puren Ästhetik seiner Frauen- und Männerantlitze keinen Abbruch tut, im Gegenteil: Die Schönheit und Empfindsamkeit der Seele erfordert ihre visuelle Entsprechung. Und so begegnen uns die Hero*innen des Mallorquiners mit Sinnlichkeit, Grazie und Haltung.

Stilistisch zeichnen sich Ginards Porträts durch eine hohe Viskosität, verstärkt durch eine expressive Multicolor-Sprache aus, wobei gezielte Fragmentierungen und Verfremdungen, Auslassungen sowie linear angeordnete Verschiebungen von Bildebenen die ganze Komplexität und auch Widersprüchlichkeit unseres Daseins aufzeigen.

Seine Arbeiten fokussieren endogene Prozesse, die von momentanen Emotionen, Affekten und Gedanken geprägt sind. Die Fremdwahrnehmung als exogenen Faktor der Charakterzuschreibung, respektive die Interpretation dieser Seelenantlitze, überlässt Salva Ginard allein dem Betrachter. Dem die Rolle eines Voyeurs zukommt, der das Wahre, das Wirkliche hinter der reinen Oberfläche aufdecken und erkennen soll.

Als Vorbilder seines impulsiven Stils nennt der Spanier Malergranden wie Jackson Pollock und Francis Bacon. Greifen Salva Ginards Porträts den deformierten und dynamischen Charakter von Bacons Figuren auf, so liegen seine Rückbezüge zu Pollock auf dessen Unmittelbarkeit und Radikalität. Die Farben wiederum sind eine Referenz an seine Heimat Mallorca, den strahlend blauen Himmel, die orange-rote Erde, das Meerestürkis.

Und so vereint Ginard in seinen Gemälden das Sichtbare mit dem Unsichtbaren, das Reale mit dem Metaphysischen und das Subtile mit dem Radikalen.

Salva Ginard lebt und arbeitet in Palma de Mallorca. Er kam über sein Architekturstudium in Barcelona zur Malerei und ist auch als Lyriker, Komponist und Musiker aktiv. Seine Werke sind in zahlreichen Privatsammlungen auf den Balearen und in Spanien vertreten und wurden bereits auf der Art Fair gezeigt.

Salva Ginard, Maler.

2021

Faces and Souls, Einzelausstellung, Ahoy Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

Waiting for the summer, Gruppenausstellung, Eclectic Gallery, London (England)

2020

20/20, Soloausstellung, Can Prunera Museum, Sóller (Mallorca)

2019

Many Faces, Soloausstellung, Ahoy Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2018

Revelation, Soloausstellung, Ahoy Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

Summer Breeze, Gruppenausstellung, 30works-Galerie, Köln

2017

Salva, Soloausstellung, 30works-Galerie, Köln

Again, Soloausstellung, Ahoy Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2016

Soloausstellung, Palma Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

Soloausstellung, Ahoy Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2015

Soloausstellung, Lobarty Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

Gruppenausstellung, 30works-Galerie, Köln

2014

Performance “Mi mensaje” with Sethler al Art night, Campo (Mallorca)

Finalist des Kunstwettbewerbs von Binissalem (Mallorca)

2013

Soloausstellung, Zenitart Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2012

Soloausstellung, Miquela Nicolau Gallery, Felanitx (Mallorca)

Soloausstellung, Zenitart Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2011

Finalist des Kunstwettbewerbs von Binissalem (Mallorca)

2010

Gruppenausstellung, Meneu Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2009

Gruppenausstellung, Vanrell Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2008

Buchillustrationen für "Molt mes en Joc" (Javier Canaces)

2007

Gruppenausstellung, Artà (Mallorca)

2006

Noves presencies, Soloausstellung, Vanrell Galllery, Palma de Mallorca (Spanien)

2005

Gruppenausstellung, Masters Art Gallery, Barcelona (Spanien)

2004

Gruppenausstellung, Soloausstellung, Masters Art Gallery, Palma de Mallorca (Spanien)

2003

Inestable, Soloausstellung, Palma de Mallorca

1973

Geboren in Palma de Mallorca

Salva Ginard, Maler.

30works: Mallorca ist für mich...?

Salva Ginard: Meine Heimat, mein Paradies.

30works: Würde ich nicht dort leben, dann am liebsten...?

Salva Ginard: Ein ruhiger, ungekünstelter Ort am Meer. Auf Hawaii vielleicht.

Wie stellst Du Dir den perfekten Tag vor?

Aufwachen, ein wenig Sport, Lunch auf meiner Terrasse, dabei ein Buch lesend. Nachmittags im Atelier malen und abends dann ein Drink mit Freunden.

Eine Person ist schön, wenn...?

Sie offen, aufrichtig und unverstellt ist.

Du könntest eine Zeitreise unternehmen. Welche Epoche wählst Du?

Die 1960er Jahre.

Drei Personen aus der Historie dürften Dich in Deinem Atelier besuchen. Wer bekommt Zutritt?

Albert Einstein, Mozart und Francis Bacon.   

Würde man Deine Arbeit in einen Song übersetzen: Welcher Song könnte das sein?

„Round here“ von den Counting Crows.

Welcher Film flasht Dich bis heute und hat eventuell sogar Deine Arbeit beeinflusst?

„Leaving Las Vegas“ von Mike Figgis aus dem Jahr 1995. Schockierend und berührend zugleich, ein ikonischer Film.

Dein liebster Film-Held?

Frasier, der exzentrische Psychiater aus der gleichnamigen US-Sitcom.

Bevorzugst Du Stille oder Musik bei der Arbeit?

Immer Musik. Je nach Stimmung kann die schon mal wechseln.

Welche Künstler haben Dich inspiriert bzw. inspirieren Dich?

Jackson Pollock, Francis Bacon, Lucian Freud, Jenny Saville.

Wenn Du als Tier wiedergeboren würdest – als welches kämst Du auf die Erde zurück?

Als Katze.

Welcher Künstlerkollege sollte Dein Porträt für die Nachwelt anfertigen?

Alberto Giacometti. Hauptsächlich deshalb, weil ich ihm dann bei der Arbeit zugucken und von ihm lernen könnte.

Dein bestes Live-Konzert ever?

Ryan Adams, 2011 in Barcelona. Nicht zu verwechseln mit Bryan Adams.

Viele Künstler sind exzellente Köche. Deine beste Küchenkreation?

Russischer Salat.

Malt man besser oder anders, wenn man verliebt ist?

Anders, würde ich sagen. Nicht besser, nicht schlechter, eher unbewusst vom Üblichen abweichend.

Mit wem würdest Du gerne ein gemeinsames Werk schaffen?

Miquel Barceló.

Wäre Dein Werk Literatur, hätten wir es dann eher mit Lyrik, Prosa oder Drama zu tun?

Es wäre ein Gedicht, also Lyrik.

Welche Pflanze spiegelt Deinen Sinn für Schönheit am ehesten wider?

Eine schlichte Rose.

Elon Musk sponsert Dir ein Ticket zum Mars. Traum oder Horrorvorstellung?

Aktuell würde ich sagen: Ein Albtraum. Aber wer weiß, was ich in ein paar Monaten oder Jahren sagen würde.

Was war das Verrückteste, was Du je getan hast?

Künstler zu werden. Das sagen wahrscheinlich alle, oder?!

 

(30works Interview mit Salva Ginard)

Salva Ginard, Maler.
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